Skoda Citigo 1.0 - Ein Liter Spaß

Skoda präsentiert mit dem Citigo einen weiteren VW Up-Leger.

Er sollte eigentlich nur ein weiteres und vor allem preisgünstigeres Derivat des VW Up werden, doch der Skoda Citigo ist mehr als das. Mit der einen oder anderen, von Skoda Simply-Clever-Lösung genannten Innenraumraffinesse zeigt sich der kleine Tscheche allemal so durchdachte wie sein Wolfsburger Bruder. Ein kleiner Haken für die Einkaufstasche hier, ein Handyhalter dort – der Citigo scheint sich auf den ersten Blick der einkaufenden Mutter von zwei Grundschulkindern geradezu aufzudrängen. Und auch die mit 44 kW / 60 PS kleinere Motorvariante zeigt nicht nur im Stadtverkehr, dass wenig so manches Mal auch mehr sein kann.

In den ersten drei Gängen braucht sich der 3,56 Meter kurze und mit angelegten Ohren 1,65 Meter schmale Stadtfloh vor niemandem zu verstecken. Sein unter zehn Meter messender Wendekreis und seine übersichtlichen Fahrzeugenden lassen zudem gar nicht erst so etwas wie Rangier- oder Parkplatzsuch-Angst aufkommen. Und auch auf der Autobahn entwickelt der kleine ein Liter-Dreizylindermotor ungeahnte und vor allem ruhige Kräfte. Soll heißen, bis zu seiner Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h sind Gespräche unter den Mitfahrern auch ohne Megaphon möglich. Das auf die maximal 16 Zoll großen Vorderräder übertragene Drehmoment liegt bei 95 Newtonmetern und den Sprint auf Tempo 100 schafft er in 14,4 Sekunden.

 So sehr sich der 929 Kilogramm leichte Citigo durch seine veränderte Front vom VW unterscheidet, so zeigen beide in einem Punkt eine gemeinsame Schwäche. Die Schaltpunktanzeige für den perfekten und sich auf den Verbrauch positiv auswirkenden Gangwechsel innerhalb des Fünfgang-Schaltgetriebes schreit nach einer konsequenten Nichtbeachtung. Nicht nur auf der Autobahn, sondern vor allem in der Stadt, werden durch das Fahren in den vorgeschlagenen hohen Gängen leichte Steigungen zu schier unbezwingbaren Achttausendern und man selbst zur fahrenden Verkehrsberuhigung. Positiv zu bemerken ist jedoch, dass ohne sich der Gangbevormundung zu unterwerfen der Verbrauch von knapp über fünf Litern nach 100 Kilometern, dem der Werksangabe von 4,5 Litern sehr nahe kommt.

Dass Simply Clever zwar durchdacht aber nicht nur einfach, sondern auch billig sein kann, beweist der schon vor der ersten Testfahrt abgebrochene Parkscheinhalter an der Frontscheibe. Aber es gibt ja noch den Fotohalter an der Mittelkonsole. Der Innenraum als Ganzes überrascht durch viel Kopf- und Beinfreiheit für die beiden Frontpassagiere. Die für zwei Personen gedachte Rückbank sollte auf Grund einer kaum vorhandenen Beinfreiheit von Erwachsenen nur im Notfall benutzt werden. Der Kofferraum schluckt bei Vollbesetzung 251 Liter und nach dem Umklappen der zweigeteilten Rückbank 959 Liter. Die maximale Zuladung von 436 Kilogramm ist mehr als ausreichend. Störend beim Öffnen der Heckklappe ist die Tatsache, dass die Kofferraumabdeckung nicht mit ihr verbunden ist, so dass diese stets mit einer Hand nochmals nach oben umgeklappt werden muss. Wichtig ist danach, die Abdeckung wieder herunter zu klappen, da eine Sicht nach hinten ansonsten nicht mehr vorhanden ist.

In Punkto Sicherheit gibt sich Skoda keine Blöße. Sowohl ESP als auch vier Airbags sind serienmäßig an Bord. Gegen Aufpreis gibt es noch das bis Tempo 30 agierende City Safety System, welches einen drohenden Auffahrunfall selbst erkennt und aktiv eine Vollbremsung veranlasst. Ebenfalls gegen Aufpreis gibt es das aus dem Up bekannte Touchscreen-Navigationssystem mit integriertem Informations- und Entertainmentsystem. Motorenseitig wird den beiden 44 kW / 60 PS und 55 kW / 74 PS-Benzinern gegen Ende des Jahres ein 50 kW / 67 PS-Erdgasantrieb zur Seite gestellt. Preise verrät Skoda vor der Einführung des Citigo in der 22 Kalenderwoche noch nicht, doch bleibt zu vermuten, dass der Einstiegspreis gut 1.000 Euro unter dem des VWs mit 9.850 Euro liegen wird. Ob die fünftürige Version wie beim Up ebenfalls 475 Euro extra kostet, ist noch nicht klar.  

    Siehe auch:

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